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Gymnasium Stolzenau bei der World-Robot-Olympiad 2019
In der Saison 2019 der World-Robot-Olympiad schickt das Gymnasium Stolzenau erneut vier Teams ins Rennen. Alle Teams kommen aus dem Wahlpflichtunterrichtskurs „Computer – Technik – Roboter“ des Jahrgangs 7 unter der Leitung von Herrn Möller. Viele Urkunden, einen Buchpreis und einen Pokal haben wir unter anderem im Gepäck…
Nachdem einige Schülerinnen und Schüler im Dezember bei der im eigenen Haus ausgerichteten FIRST-LEGO-League erste Erfahrungen im Bau und in der Programmierung von Lego-Robotern gesammelt haben, fällt im Januar der Entschluss, sich der World-Robot-Olympiad zuzuwenden. Im Gegensatz zur FLL handelt es sich bei der WRO um einen reinen Robotik-Wettbewerb, so dass u.a. die Teams mit maximal drei Personen deutlich kleiner sind als bei der FLL.
In der Saison 2019 ist erstmals für die Altersklasse Junior die zu verwendende Programmiersprache freigestellt und nach kurzer aber intensiver Diskussion entscheidet sich der ganze Kurs dafür, die Programmierung mit der textbasierten Sprache Java zu erlernen. Wie sich am Tag des Wettbewerbs herausstellen sollte, eine sehr weise Entscheidung.
Nach fast fünf Monaten intensiver Vorbereitung und dem Erlernen einer neuen Programmiersprache kommt am 27. Mai der Tag der Wahrheit. Wir brechen morgens auf zum Wilhelm-Busch-Gymnasium in Stadthagen. Nach einigen Worten der Begrüßung beginnt die erste von insgesamt vier Bau-, Programmier- und Umbauphasen. Denn bei der WRO darf man keinen fertigen Roboter mitbringen, sondern muss diesen vor Ort aus Einzelteilen und ohne Anleitung neu zusammensetzen!
Alle unsere vier Teams sind gut vorbereitet und können ihren Roboter in etwa 20 Minuten montieren. Andere Teams schaffen dies nicht, so dass ihr Roboter beim ersten Wertungslauf nicht starten darf.
Eine weitere Besonderheit bei der WRO ist die sogenannte „Überraschungsaufgabe“, die erst direkt vor der ersten Bauphase bekannt gegeben wird. Mussten in der Vergangenheit z.B. weitere Bauteile eingesammelt und/oder verschoben werden oder der Roboter an einen anderen Abstellplatz gebracht werden, so entscheiden sich die Veranstalter in diesem Jahr, die Position von vier Basisobjekten zu vertauschen! Das kommt einer neuen Aufgabe gleich und hat leider nicht viel mit einer Zusatzaufgabe zu tun. Nun zeigt sich aber der Vorteil von Java: Nur wenige Änderungen im sehr übersichtlichen Code machen es möglich, dass alle unsere Teams auf diese veränderten Bedingungen sofort reagieren können, während es anderen Teams in keinem der vier Läufe gelingt, überhaupt positive Punkte zu erzielen, vielmehr handeln sie sich ausschließlich negative Strafpunkte ein.
Unser Team „gym-stolz 1“ hat sich für eine sehr anspruchsvolle Lösung entschieden, in der unter anderem ein Drehmagazin mit Farbscanner zum Einsatz kommt. Leider ist die Reproduzierbarkeit jedoch nicht hoch genug, so dass der gute Ansatz nur dann funktioniert, wenn gerade keine Wertung genommen wird.
Unser Team „gym-stolz 2“ hat eine etwas einfachere Variante entworfen und arbeitet mit einer kippbaren Hebegabel. Dem Roboter gelingt es sehr gut, einige Objekte ins Ziel zu bringen, allerdings unterlaufen immer wieder kleinere Probleme bei der Rückkehr in die „Base“. Die dafür theoretisch 10 zu erwerbenden Punkte sollten später noch bitter fehlen…
Das Team „gym-stolz 3“ arbeitet ebenfalls mit einer Klappgabel zum Anheben der Objekte, verfolgt aber eine andere Reihenfolge beim Transport. Leider kommt es bei jedem Wertungslauf zu kleinen Ungenauigkeiten, so dass der Roboter sein Potenzial nie in Gänze auf das Spielfeld zu verbringen mag.
Unser Team „gym-stolz 4“ setzt eher auf die Komponenten „Genauigkeit beim Fahren“ und „Geschwindigkeit“. Der Transportmechanismus ist sehr einfach gehalten, der Roboter schiebt die Objekte lediglich vor sich her, so dass er also keine Objekte über die teilweise vorhandenen Banden heben kann. Das erweist sich letztlich aber als Vorteil, denn der bei allen fehleranfällige Hebemechanismus kann sich hier nicht störend auswirken.
Dieses Team hat die höchste Reproduzierbarkeit aller beim Regionalwettbewerb startenden Teams erzielt und sich damit letztlich den Tageserfolg sichern können – und das bei der allerersten Teilnahme! Verbunden mit dem Tageserfolg ist die Startberechtigung beim Deutschlandfinale, das am 25./26. Juni in Schwäbisch Gmünd ausgetragen werden wird. Die Vorbereitungen haben begonnen, wir werden berichten. Auf dem folgenden Bild sind alle Teams zu sehen, die sich in Stadthagen zum Deutschlandfinale qualifizieren konnten. Zwei Teams aus der Altersklasse Junior, ein Team aus der Altersklasse Senior:
Die Teilnahme an einem solchen Wettbewerb ist mit Kosten verbunden, die für unseren Kurs dankenswerter Weise der Förderverein unserer Schule übernommen hat. Dafür sprechen alle Schüler aus dem Kurs „CTR“ ihren herzlichen Dank aus, denn ohne die Übernahme der Meldegebühren, der Kosten für das Spielfeld und die notwendigen Wettbewerbsmaterialien wäre dieses sehr motivierende und lehrreiche Unterrichtsprojekt nicht möglich gewesen. Wir sind froh, dass am Ende des Wettbewerbstages die WRO für uns noch nicht vorbei ist und können uns gut vorstellen, im nächsten Jahr erneut anzugreifen. Dann aber hoffentlich mit einer etwas faireren Zusatzaufgabe… 🙂 Nun freuen wir uns aber erstmal auf das Finale. Unser Team „gym-stolz 4“ wird von einigen Schülern sowie Herrn Möller nach Schwäbisch Gmünd begleitet und hat sich vorgenommen, dass der Roboter einige Punkte mehr erzielen soll als beim Regionalwettbewerb. Wir sind gespannt…