Am Samstag, den 16.12. war es endlich soweit! Nach vielen Proben und langem Warten fand das Adventskonzert in St. Martin statt, an dem auch die Chöre und das Handglockenensemble der ASS mitwirkten, ebenso wie der Chor des Gymnasiums Stolzenau sowie des MDGs, das zusätzlich noch mit den Chorklassen vertreten war.
In der Kirche, deren Konzertkartenkontingent bis auf den letzten Platz ausverkauft war, bekam das Publikum ein abwechslungsreiches Programm geboten. Initiiert und durchgeführt wurde das Konzert vom Kantor Christian Scheel, der mit der Kantorei und dem Orchester ein Weihnachtspotpourri der besonderen Art erklingen ließ, bei dem die Schulchöre der ASS, des MDG und des Gymnasiums Stolzenau einzelne Lieder mitsangen. Kantorei und Orchester bildeten so das Fundament des Abends. Der abwechslungsreiche Zusammenklang, bei dem zeitweise ca. 150 Sängerinnen und Sänger beteiligt waren, verzauberte die Zuschauer mit einem besonders eindrucksvollen Klangerlebnis.
Die Schulchöre hatten aber auch die Möglichkeit, eigens einstudierte Lieder vorzutragen, was das Musikereignis trefflich ergänzte.
Gespannt auf ihren Auftritt waren die jungen Sängerinnen und Sänger des Chores der Jahrgänge 5-8 der ASS, denn für viele war es das erste Mal, dass sie in einer Kirche vor einem so großen Publikum auftreten konnten. Mit viel Freude intonierten sie die Lieder „A Holly Jolly Christmas“ von John D. Marks und ein „Weihnachtswiegenlied“ von John Rutter. Bei letzterem wurde der Chor unter der Leitung von Christina Hinzmann-Suckel sehr einfühlsam von Luise Thiele auf der Violine begleitet.
Der Jugendchor des Gymnasiums Stolzenau präsentierte unter Leitung von Raphael Munk mit „Parting Glass“ (Arr. Oliver Gies) ein ruhiges, traditionelles schottisches Lied. Einen völlig anderen Charakter hatte der zweite a-cappella-Beitrag des Jugendchores: Das raffinierte Arrangement aus der Feder von James L. Stevens kombiniert den alten englischen Choral „Nearer. My God, to Thee“ mit einem im 7/8-Takt deklamierten lateinischen Text.
Der Chor des Marion-Dönhoff-Gymnasiums zeigte eine große stilistische Bandbreite. Unter Leitung von Gudula Kuban sangen die Schülerinnen und Schüler aus Jahrgang 7 bis 11 „Ich steh an deiner Krippen hier“ von J. S. Bach, aber auch ein feuriges Arrangement des Weihnachtsklassikers „Mary, did you know“.
Der berühmte „Abendsegen“ aus der Oper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck versetzte das Publikum in eine märchenhafte Welt, zumal während des Stückes der Innenraum der Kirche in unterschiedlichen Farben beleuchtet wurde. Bei diesem Stück wirkten die Chorklassen des MDG, der Jugendchor des Gymnasiums Stolzenau, aber auch einigen Sängerinnen der beiden ASS-Chöre mit.
Der Auftritt der beiden ASS-Schulchöre war ein echtes Highlight, dem eigentlich ein Tiefschlag vorausgegangen war: Gleich beide Leiter des Oberstufenchores, Antje Falldorf-Podehl und Thomas Böttger, waren erkrankt und fielen beim Konzert aus. Es spricht für die Klasse und Reife dieses musikalischen Ensembles, dass die Schülerinnen und Schüler ihren Beitrag trotz dieser Widrigkeiten mit Bravour auf die ,Bühne‘ brachten! Ermöglicht wurde dieser Auftritt dankenswerterweise dadurch, dass Christina Hinzmann-Suckel ganz spontan das Dirigat übernahm und Kantor Scheel den Klavierpart. So konnte der große Chor der ASS die Zuhörer mit dem schwungvollen Weihnachtslied griechischen Ursprungs, „An diesem heil’gen Abend“, welches seit Jahren DER Weihnachtsklassiker für den großen Chor ist, begeistern. Dazu durften Chor und Zuhörer die virtuos-spritzige Violinbegleitung von Luise Thiele erleben.
Ein Ensemble des ASS-Chores präsentierte anschließend ausdrucksvoll und mit schönen Stimmen den Song „Slow dancing in the Snow“. Scheel hatte im Stil eines romantisch-kitschigen 50er-Jahre US-Weihnachtsschlagers eigens ein Orchesterarrangement erstellt, und so verzauberten die Musiker gemeinsam das Publikum.
Den Klavierpart der erkrankten Ensembleleiterin Falldorf-Podehl übernahm dabei MDG-Chorleiterin Gudula Kuban – auch hier eine tolle Geste!
Instrumental beachtenswert: Zusätzlich kamen die neu angeschafften Handglocken zum Einsatz, sodass das Publikum mit der Handglocken-Originalkomposition „Jubilant Fanfare“ von Kevin McChesney und dem Sextett „Carol of the Bells“ von Mykola Leontovych, arrangiert von Jason W. Krug ganz besondere Klänge erlebte. Die Schülerinnen und Schüler des Handglockenensembles der ASS unter der Leitung von Diemut Eickhoff zeigten ihr Können und ließen gemeinsam die Glocken erklingen.
Den Abschluss und Höhepunkt des Abends bildete ein „Adventspotpourri“, bestehend aus sieben Advents- und Weihnachtsliedern. Im Programm war Christian Scheel bescheiden als „Arrangeur“ angegeben. Die Arbeit des Kantors ging jedoch weit über reines Arrangieren hinaus. So verband Christian Scheel die Lieder nicht nur harmonisch zu einem Gesamtwerk, sondern fügte auch seine eigene Färbung hinzu. Beispielsweise durch eine ungewöhnlich filigrane Holzbläser-Begleitung zu „Maria durch ein Dornwald ging“ oder einen fulminanten Ritt durch die Tonarten in „Jingle Bells“. Buchstäblich von allen Seiten wurde das Publikum musikalisch und visuell in Weihnachtsstimmung versetzt. So spielte in der Mitte das Orchester, mal sang der Chor links, mal rechts, dann setzte plötzlich die große Jann-Orgel (souverän gespielt von Christine Jentsch) von hinten ein, und das Publikum selbst durfte mitsingen, während die Kirche malerisch durch den Veranstaltungstechniker Michael Suhr ausgeleuchtet wurde.
Am Ende des Abends waren dann alle Beteiligten und auch das Publikum in vorweihnachtliche Stimmung versetzt. Ein langanhaltender und wohlverdienter Schlussapplaus verabschiedete die Musiker und Sänger in den dritten Advent.